Gefährliche Geschenke im Alter

Manchmal hilft die Vereinfachung, Überspitzung und ein Schuss Sarkasmus, wenn es darum geht, besonders beratungsresistente Mandanten „aufzuwecken“.

Manchmal genügt der Satz: „Wem die Besuche seiner Angehörigen auf die Nerven gehen, schenke ihnen sein letztes Sparbuch!“

Manchmal reicht auch dieser Hinweis nicht.

Meistens haben andere schon Erfahrungen und Fehler gemacht, die man nicht unbedingt wiederholen muss.

Meistens schärft bereits die Lektüre einschlägiger Veröffentlichungen und Statistiken den Blick:

Massive Verluste an Kaufkraft bei Pensionen. Hohe ASVG-Pensionen bis zu minus 20 Prozent.“ (Wiener Zeitung, 16./17.08.2014)

Mit Stand Mai 2014 haben insgesamt 446.746 Personen in Österreich Pflegegeld bezogen, das sind rund 5,2% der Gesamtbevölkerung.“ (Ostermeyer in der Österreichischen Zeitschrift für Pflegerecht 4/2014, 107)

„… der Großteil lässt sich von den Angehörigen – meist EhepartnerIn oder Kind versorgen. Dass es bis jetzt noch zu keinem Kollaps des Pflegesystems gekommen ist, liegt vor allem an diesen Familienmitgliedern: Rund 80% der Pflegegeldbezieher werden daheim von PartnerInnen und der Familie betreut.“ (Neumayr/Pfeil in der Österreichischen Zeitschrift für Pflegerecht 4/2014, 121)

2013 wurde in 9.064 Fällen eine Unterstützung zur Ersatzpflege gewährt. In den meisten Fällen waren die pflegenden Angehörigen wegen eines Urlaubs (rund 63%) an der Pflege verhindert. Der finanzielle Aufwand betrug im Jahr 2013 rund 11 Mio Euro.“ (Ostermeyer in der Österreichischen Zeitschrift für Pflegerecht 4/2014, 110)

Ab 2020 wird es mehr als eine halbe Million über 80-Jährige in Österreich geben, die Zahl der Demenzkranken wird sich mittelfristig auf 250.000 verdoppeln.“ (Neumayr/Pfeil in der Österreichischen Zeitschrift für Pflegerecht 4/2014, 121)

Vom Bund wurden im Jahr 2013 Ausgaben in Höhe von rund 2,477 Mrd Euro für Pflegegeldleistungen getätigt.“ (Ostermeyer in der Österreichischen Zeitschrift für Pflegerecht 4/2014, 109)

Selten hat man genug Geld für lang anhaltende professionelle Pflege.

Niemals ist es unter diesen Umständen ratsam, sein Vermögen im Alter zu verschenken.