Nahtoderfahrungen

Ein Beweis für ein Leben nach dem Tod?

Wie ist es möglich, wenn man klinisch tot ist, die Umgebung um sich herum sogar klarer und bewusster wahrzunehmen als im Wachzustand? Wie ist es möglich, während dieser Zeit (nachweislich) Dinge wahrzunehmen, die sich an einem anderen Ort ereignet haben? Wie können einem während dieser Zeit Verwandte erscheinen, die vor langer Zeit gestorben sind und die man noch nicht einmal kannte? Wie ist es erklärbar, dass die Menschen während dieser Zeit Zugang zu einem besonderen Wissen bzw danach besondere Fähigkeiten hatten? Wieso änderten die Menschen nach dem Erlebnis oft grundsätzlich ihre Einstellung zum Leben und zu dem, was ihnen wichtig ist? Was ist Bewusstsein? Endet unser Bewusstsein jemals?

Berichte von Menschen, die klinisch tot waren und nach ihrer Wiederbelebung von ihren verblüffenden Wahrnehmungen während dieser Zeit erzählten, werfen viele Fragen auf und haben mich schon immer fasziniert. Als ich mich vor wenigen Monaten auf die Suche nach Literatur zum Thema machte, stolperte ich insbesondere über das Buch des amerikanischen Arztes Jeffrey Long mit dem Titel „Beweise für ein Leben nach dem Tod. Die umfassende Dokumentation von Nahtoderfahrungen aus der ganzen Welt.“

Der Autor des Buches, der Nahtoderfahrungen ursprünglich selbst skeptisch gegenüberstand, gründete 1998 die „Near Death Experience Research Foundation“ (NDERF – Link zur Homepage: www.nderf.org), die von einer Nahtoderfahrung Betroffenen eine Plattform zur Verfügung stellt, wo diese ihre Erlebnisse anderen mitteilen können. Das genannte Buch bietet eine Auswahl dieser Erfahrungsberichte und vereinigt Erzählungen von Menschen aus aller Welt, denen gemeinsam ist, dass sie eine solche Nahtoderfahrung  hatten. Unabhängig von ihrem persönlichen Hintergrund, ihrer Religion, ihrer Kultur oder ihrem Alter beinhalten ihre Schilderungen von dem, was sie während dieser Erfahrung erlebt haben, erstaunliche Überschneidungen. Etliche (anonymisierte) Berichte können auf der Website der NDERF (siehe oben) wörtlich nachgelesen werden, sie wurden in die verschiedensten Sprachen übersetzt, unter anderem steht auch ein zunehmend größer werdendes Angebot auf Deutsch zur Verfügung.

Zurückgeblieben bin ich nach Lektüre des Buches und unzähliger Berichte von Menschen mit Nahtoderfahrungen mit der Erkenntnis, dass es unendlich viele Fragen gibt, die wir mit unseren heutigen wissenschaftlichen Methoden nicht erklären können. Aber die Frage „Gibt es ein Leben nach dem Tod?“ würde ich mich nach allem auf jeden Fall zu beantworten trauen. Und ich würde sie mit „Ja“ beantworten.

Ich glaube, dass diese Einsicht einem viel Trost spenden kann, im eigenen Leben (das von vielen Betroffenen nach ihrer „Rückkehr“ als bloße Prüfung auf dem Weg in eine andere Wirklichkeit bezeichnet wurde) wie auch im Zusammenhang mit dem Tod naher Angehöriger oder sonstiger geliebter Menschen. Eine Auseinandersetzung mit dem Thema NTE lohnt daher. Aber Vorsicht: wer sich wirklich offen darauf einlässt, kann Gefahr laufen, sein Weltbild völlig überdenken zu müssen.