Schlechte Zeiten für „Sofort-Rente Rentenversicherungen“ mit Einmalerlag!
Spitzensportler kennen das Phänomen.
Dem ersehnten Ziel folgen Ratlosigkeit und Überforderung im Umgang mit neuen Herausforderungen. Viele Jahre der Mühsal und Entbehrungen haben sich zwar tatsächlich gelohnt, aber wie lässt sich das Erreichte für die Zukunft sichern?
Ähnliche Sorgen plagen ältere Menschen, die endlich den Eigenheimkredit getilgt, die Abfertigung (alt), Bausparverträge und Lebensversicherungen ausbezahlt erhalten und sich ein solides Sparguthaben eingerichtet haben.
Es gilt, die Ernte eines Lebens sinnvoll einzulagern und vor dem Fiskus, nicht minder gierigen Erben und seit einigen Jahren zunehmend auch vor Negativzinsen, absehbarer Hyperinflation und allerlei sonstigem Ungemach zu schützen.
Die Idee einer Investition in Immobilien, Kunststücke, Aktien, Gold und andere Sachwerte ist längst nicht mehr originell genug, um neben all den Spezialisten auch für Laien noch interessant zu sein.
Ungern will man außerdem gewohnte Pfade verlassen und eigentlich lieber weiterhin auf Altbewährtes vertrauen, nämlich auf das Sparbuch und auf Lebensversicherungen.
Der Haken dabei: Diese Anlageformen haben sich längst von sinnvollen Instrumenten für einen nachhaltigen Vermögensaufbau in Modelle zur systematischen Geldvernichtung gewandelt.
Wer in Erkenntnis dessen aus so genannten „Altverträgen“ mit langer Vertragslaufzeit aussteigen will, erlebt häufig genug nicht nur in finanzieller, sondern auch in rechtlicher Hinsicht seine blauen Wunder.
So hat der Oberste Gerichtshof bereits vor geraumer Zeit einem Anleger beschieden, dass sich seine 2002 auf die Dauer von 32 Jahren abgeschlossene „Sofort-Rente Rentenversicherungen“ mit Einmalerlag nicht einfach deswegen vorzeitig aufkündigen lässt, weil mit dieser Veranlagung de facto keine Überschüsse mehr zu erzielen sind (OGH 19.12.2012, 7 Ob 192/12d, ecolex 2013/244, 621).
Spannender, präziser und treffsicherer als jeder „Trendforscher“ analysiert Herr Univ.-Prof. Senatspräsident (iR) Dr. Gunter Ertl in seiner unbedingt lesenswerten Anmerkung zu dieser Entscheidung (ecolex 2013/244, 621) das gesamtwirtschaftliche Dilemma, in dem wir alle mittlerweile stecken.
Gesucht sind Lösungen und Handlungsvorschläge, die sich freilich längst nicht mehr auf den internationalen Finanzmärkten, sondern allenfalls noch in der eigenen privaten Umgebung finden lassen.
Wen interessieren schon Renditen, wenn sein Haus von der Sonne beheizt und sein Wohlbefinden von einem soliden sozialen Umfeld getragen wird!?